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veröffentlicht am 03.07.2015 / geändert am 07.07.2015

Psychische Veränderungen im Alter: Ein Thema für uns alle UPDATE

Netzwerktagung Gerontopsychiatrische Versorgung im Sana Klinikum Hameln-Pyrmont
 

Foto:
v.l.n.r.: Norbert Reelsen (Leiter Personalmanagement Sana Klinikum Hameln-Pyrmont), Marianne Miemietz-Schmolke (Mitarbeiterin des Caritas Forums Demenz), Brigitte Harnau (Leitung des Caritas Forums Demenz), Jeanett Radisch (Mitarbeiterin des Caritas Forums Demenz), Kerstin Heiermann (Pflegedirektorin Sana Klinikums Hameln-Pyrmont).


Hameln, 02.07.2015
Das gerontopsychiatrische Kompetenzzentrum „Caritas Forum Demenz“ hat die Versorgung von psychisch erkrankten älteren und hochbetagten Menschen, wie zum Beispiel Demenzpatienten, im Blick. Zu einer Netzwerktagung haben die Mitarbeiterinnen des Kompetenzzentrums ins Sana Klinikum Hameln eingeladen, um aktuelle Versorgungsgeschehnisse in den Sozialpsychiatrischen Verbünde zu bündeln und zu strukturieren.

Die demographische Veränderung der Bevölkerung ist deutlich spürbar, nicht nur in Kliniken, sondern auch in den alternativen Wohnformen, wie zum Beispiel Pflegeheimen. Mit dem steigenden Anteil älterer Menschen in der Gesellschaft nimmt auch die Zahl Pflegebedürftiger zu. Eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung geht bundesweit bis zum Jahr 2020 von einem Anstieg um 50 Prozent aus. Laut einer Infratest Erhebung aus dem Jahr 1998 gelten 46 Prozent aller Pflegebedürftigen als psychisch verändert. Eine besondere Bedeutung kommt dabei den Krankheitsbildern "Demenz" und "Depression" zu.

„Die gerontopsychiatrische Versorgung stellt im deutschen Gesundheitswesen eine zentrale gesundheits- und sozialpolitische Herausforderung dar“, hält Brigitte Harnau, Leiterin des Caritas Forum Demenz, fest. Das gerontopsychiatrische Kompetenzzentrum nimmt einen umfassenden Blick ein und beschäftigt sich mit dem Aufbau und der Weiterentwicklung flächendeckender gerontopsychiatrischer Versorgungsstrukturen. Aus den 44 Sozialpsychiatrischen Verbünden in Niedersachsen haben sich fünf aus dem ehemaligen Regierungsbezirk Hannover, darunter auch der Kreis Hameln-Pyrmont, im Sana Klinikum getroffen.

„Der Austausch ist uns sehr wichtig“, erklärt Marianne Miemietz-Schmolke, Mitarbeiterin des Caritas Forums Demenz und Organisatorin der Netzwerktagung. „Die Betroffenen sind auf Angebote aus dem medizinischen, pflegerischen und psychosozialen Bereich angewiesen. Eine Zusammenarbeit der Akteure ist für eine bedarfsorientierte und individuelle Nutzung der Angebote extrem wichtig. Betroffene und deren Angehörige brauchen koordinierende Unterstützung, um sich im Angebotsdschungel zurechtfinden  und so vorhandene Hilfe rechtzeig in Anspruch nehmen zu können. Deshalb veranstalten wir regelmäßige Netzwerktagungen, bei denen sich unterschiedliche Akteure austauschen und vernetzen“, so Miemietz-Schmolke. 

Seit 2005 ist das Caritas Forum Demenz, eine vom Niedersächsischen Ministerium für Soziales, Frauen, Gesundheit und Gleichstellung geförderte Initiative, zuständig für die Weiterentwicklung der gerontopsychiatrischen Versorgungsstrukturen in Niedersachen. Zu den Teilnehmern der Netzwerktagungen zählen Akteure aus den pflegerischen, medizinischen und psychosozialen Bereichen, die in ambulanten, stationären und klinischen Versorgungsstrukturen arbeiten. 

Bei der Betreuung von gerontopsychiatrisch erkrankten älteren Menschen stehen neben der körperlichen Pflegebedürftigkeit vor allem die Verhaltens- und Persönlichkeitsveränderungen im Vordergrund. „Pflegende und betreuende Angehörige geraten oft insbesondere durch die krankheitsbedingten Veränderungen des Familienmitgliedes an ihre Grenzen. Die Begleitung der Erkrankten ist nicht selten ein langjähriger Prozess, mit sich stetig veränderndem Krankheitsverlauf. Uns ist es wichtig, dass pflegende Einrichtungen und Dienste sowie die betreuenden Angehörigen bestmöglich informiert sind sowie Unterstützung und Fortbildung erhalten“, so Brigitte Harnau.

Für die diesjährige Tagung wurde bewusst ein klinischer Versorgungspartner für den Veranstaltungsort ausgewählt. Denn auch in Krankenhäusern ist das Thema gerontopsychiatrische Versorgung sehr präsent, wie Pflegedirektorin des Sana Klinikums Hameln-Pyrmont, Kerstin Heiermann, bestätigt. „Die Behandlung von Menschen mit einer Demenz oder Delir im Krankenhaus stellt alle Beteiligten vor eine große Herausforderung. Zum Umgang mit Demenz und Delir im Krankenhaus hat sich dieses Jahr eine Projektgruppe gebildet, die an einem umfassenden Konzept arbeitet. Unser Ziel ist die Vermeidung einer Verschlechterung der Symptomatik dieser Patientinnen und Patienten, sowie die Professionalisierung der Betreuung“, erklärt Heiermann. Dr. Hubert Topp, Chefarzt der Kardiologie und Leiter des Projektes, freut sich über den Fortschritt des Themas: „Zwei Mitarbeiter haben derzeit mit der Weiterbildung zum Demenz-Coach begonnen. Wir möchten langfristig alle unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Krankenhaus zum Thema Demenz und Delir, und dem damit verbundenen veränderten Versorgungsbedarf, schulen.“

Informationen zum Krankenhaus
Das Sana Klinikum Hameln-Pyrmont bietet als zweitgrößter Arbeitgeber der Region mit rund 1.100 gut qualifizierten Mitarbeitern eine kompetente medizinische Versorgung für rund 65.000  stationäre und ambulante Patienten jährlich. Mit 428 Planbetten, 14 bettenführenden Fachbereichen und über 100 Ausbildungsplätzen in der Patientenversorgung und Verwaltung sind wir einer der großen Gesundheitsdienstleister in Niedersachsen. Als Teil der Sana Kliniken AG gehört das Klinikum zu einem leistungsstarken Verbund.

Informationen zum Kompetenzzentrum „Caritas Forum Demenz"
Das Caritas Forum Demenz besteht seit 2005 und berät ältere Menschen mit psychischen Erkrankungen und deren Angehörige. Als Gerontopsychiatrisches Kompetenzzentrum ist es der zentrale Initiator für eine flächendeckende Weiterentwicklung ambulanter gerontopsychiatrischer Versorgungsstrukturen in Niedersachsen unter dem Blickwinkel von Qualität und Wirtschaftlichkeit.

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