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veröffentlicht am 24.06.2016

Sanieren bedeutet Klimaschutz

Modernisierer wünschen sich neben Energieeinsparung auch mehr Wohnkomfort
 

Die Lust am Klimaschutz scheint ausgerechnet im Umwelt-Musterland Deutschland zu erlahmen. Nach einer Studie des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) sind die Ausgaben für die energetische Sanierung von Wohngebäuden seit 2010 rückläufig. Verantwortlich dafür sind vor allem die Besitzer von Ein- und Zweifamilienhäusern. Trotz anhaltend niedriger Zinsen verzeichnet die Studie bei den Ausgaben für energetische Komplettmodernisierungen in dieser Gruppe einen Rückgang um 33 Prozent von 2,9 auf 1,9 Milliarden Euro pro Jahr zwischen 2010 und 2014.

Viele "Sanierungsverweigerer" haben Bedenken
Die niedrigen Energiepreise, durch die sich eine energetische Sanierung weniger schnell rechnet, sind sicher ein Grund für die Zurückhaltung der privaten Hausbesitzer. Doch Thomas Schmitz, Geschäftsführer von natureplus, einem Umweltverband für die Bauwirtschaft, sieht noch weitere Ursachen für die "Sanierungsverweigerung": "Vielen Menschen ist nicht wohl bei dem Gedanken, ihr Haus in Schaumkunststoff zu packen", so Schmitz. Auch die Furcht vor Schadstoffen oder vor Brandgefahr spiele dabei eine Rolle. Und nicht alles, was "öko" ist, ist auch automatisch wohngesund und wirklich umweltfreundlich. Im eigenen Zuhause aber verbringt man die meiste Zeit - hier möchten Hauseigentümer sich geborgen fühlen und sicher sein, dass keine Schadstoffe die Gesundheit der Familie gefährden.

Qualitätszeichen für klimaschützende Dämmung
Orientierung bei der Suche nach alternativen Dämmstoffen bietet etwa das natureplus-Prüfzeichen. Die Kriterien für die Vergabe zählen zu den strengsten im Markt und umfassen neben hohen Anforderungen an die Schadstoffarmut auch eine umfassende Betrachtung des Produkt-Lebenszyklus von der Rohstoffgewinnung über die Herstellung und das Verhalten während der Nutzungsphase bis hin zur Entsorgung. Unter www.natureplus.org gibt es mehr Informationen zu den Zertifizierungsanforderungen sowie eine Datenbank mit zertifizierten Produkten aus allen Baubereichen.

Zusatzförderungen für die Sanierung
Einige Kommunen haben bereits darauf reagiert, dass die privaten Hausbesitzer bei einer umfassenden Hausmodernisierung nicht nur Energie einsparen möchten, sondern auch auf der Suche nach Wohnqualität, Komfort und Gesundheit sind. Neben Programmen zur Förderung der energetischen Sanierung bieten etwa Hamburg, Hannover oder Münster bereits Zusatzförderungen für den Einsatz ökologischer Dämmstoffe mit dem natureplus-Prüfzeichen an. Ein Verzeichnis der geprüften Produkte mit vielen weiteren Informationen finden Sie unter www.natureplus-database.org.

Foto: djd/natureplusgutex

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