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veröffentlicht am 14.03.2015

„DER RATTENFÄNGER VON HAMELN „ - Eine Bildergeschichte -  Fotos von: Walter Hodges, Michael Joseph und Steffen Wolff

Von 26. Feb bis 26 April 2015 zeigt Steffen Wolff eine Auswahl exklusiver Rattenfänger-Fotos im Infocenter Hameln.
 

Er studierte Fotografie in England und war auch Assistent bei dem Starfotografen Michael Joseph in London. Bei den Dreharbeiten zu dem englischen Spielfilm "The Pied Piper", mit dem Sänger Donovan in der Hauptrolle, war Michael Joseph als Standfotograf engagiert. Der Film wurde 1972 in Rothenburg/Tauber gedreht und einige der Original-Fotos aus der Sammlung Wolff werden in Hameln zum ersten Mal gezeigt. Steffen Wolff: "Eine Sammlung, die für mich unbedingt nach Hameln gehört".

Ausstellungs-Adresse und -Öffnungszeiten:
Infocenter Hameln, Deisterallee 1, 31785 Hameln,
Mo-Fr 9-18 Uhr,
Sa 9:30-13:00 Uhr

Zum Hintergrund:
Steffen Wolff ist ein Sprössling der Brecke-Familie. Die Familie Brecke lebt seit etwa 300 Jahren in Hameln. Ursprünglich stammt die Familie aus Norwegen. Steffen Wolffs Vater, Friedrich Brecke,  gründete die Hamelner Brecke-Brauerei. Seine Mutter, Karla Brecke,  war die letzte Besitzerin. Die Brauerei wurde über 100 Jahre alt. Der Gründer, Friedrich Brecke,  war Offizier in England und als der Welfe George der I, König von England wurde, konnte dieser siedeln wo er wollte. Er konnte also nach Hannover, in den hannoverschen Raum, der mit der Krönung dann englisch wurde. Steffen Wolff wurde in der Brauerei geboren. Und so wurzelte und lebte die Familie in Hameln. „Und so kam es“, schildert der Hamelenser Steffen Wolff,  dass er sich schon früh für den Rattenfänger interessierte.
Als es dazu kam, dass der Film „The Pied Piper of Hamelin“ gedreht wurde und Steffen Wolff ein Jahr zuvor in England bei dem Stammfotografen des Films gearbeitet hat, interessierte ihn das Thema „Rattenfänger“ nochmal stärker.

Rückblende:
Wolff hatte zunächst eine kaufmännische Ausbildung in Bremen gemacht, doch er interessierte sich mehr für die Fotographie und ging anschließend direkt nach England und legte dem berühmten Fotografen, Michael Joseph, Bilder vor. Dem gefielen Wolffs Fotos auf Anhieb und er engagierte ihn sofort als zweiten Assistenten.
Wolff plante mit Anderen eine Ausstellung mit den damals entstandenen Film-Fotos zu machen und es sollte auch ein kleines Buch aus den Fotos vom Rattenfänger erscheinen. Mit diesem Hintergrund kaufte die Gruppe das Fotomaterial von Michael Joseph.  Das Material fiel dann später Steffen Wolff zu. Der heute 70jährige befand, „es sei an der Zeit etwas Vernünftiges damit zu machen“. Es ist eine Sammlung, die seines Erachtens immer wieder von Interesse sein kann. Und es ist eine Sammlung, die wie Steffen Wolff meint, nach Hameln gehört. Die Fotos sind 1972 bei den Filmaufnahmen entstanden. Zur Info: Wenn ein Film gedreht wird, haben die in der Regel einen Stand-Fotografen. Diese Fotos können dann ausgestellt werden. Früher konnten die Fotos nicht so ohne weiteres aus dem Film entnommen werden. Sondern Fotografen haben parallel fotografiert für Aushänge usw.. Der Produzent des Filmes, David Patman, der damals Lebens-Partner von Michael Joseph war, hatte ihn für die Aufnahmen engagiert. Der Film „The Pied Piper“ entstand übrigens in Rotenburg/Tauber.
„Hameln war ungeeignet dafür – der Hintergrund und das Kolorit waren idealer aus Sicht der Regie“, erklärt Steffen Wolff. Für die Hauptrolle wurde der Sänger Donovan (*Donovan Philips Leitch – seines Zeichens Ire)  engagiert, der damals schon sehr berühmt war.  „Der Rattenfänger wird in der ganzen Welt geschätzt – aber gerade die angelsächsischen Länder schätzen die Geschichte sehr“, weiß Steffen Wolff, der lange in England lebte und immer wieder gerne hingefahren ist. Sie sind mit dem Pied Piper of Hamelin gut vertraut. „Genau wie der Rattenfänger zu England gekommen ist, ist Wolffs Familie nach Deutschland gekommen“, bemerkte Michael Boyer, der Lokal-Rattenfänger-Darsteller, der bei der Wolff-Ausstellung als Assistent tätig geworden ist.

Selbst fotografierte Steffen Wolff hauptsächlich Menschen, und diese am Liebsten in täglichen Szenen und Geschehen. In England gibt es seiner Aussage nach viele witzige und interessante Typen. Zurück in Deutschland bewarb er sich beim Hamburger Abendblatt und arbeitete für die Zeitung über 20 Jahre. Ab und zu hat Wolff auch etwas für die Dewezet gemacht. Danach hat er sich verstärkt alten Fotoverfahren gewidmet. Die Fotographie wurde in England von Fox Talbert entdeckt. Wolff arbeitete dann einige Jahre als Fotohistoriker und hat zu diesem Thema verschiedene Ausstellungen gemacht; u.a. im Münchener Stadtmuseum, in der Bielefelder Kunsthalle und auch zu „150 Jahre Fotographie“. Er wurde zum Sammler und machte später mehr in künstlerischer Fotographie.

Randnotiz:
Das Rattenfänger-Glasfenster von 1984 in der Hamelner St. Nikolai Kirche, ist von einem Foto Michael Josephs inspiriert gewesen, dass seinerzeit Steffen Wolff als Vorschlag einreichte. (Heute Eintrag Bundesweites Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes – Die Rattenfängersage …)

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