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veröffentlicht am 21.07.2017 / geändert am 28.11.2017

Patrick Tänzer auf dem Jakobsweg für ANAK DOMBA Bali e.V. UPDATE

ANAK DOMBA Bali auf dem Camino
 
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ANAK DOMBA Bali e.V. auf dem Camino
(Gedanken von Patrick Tänzer)

ANAK DOMBA Bali - Zukunft für Kinder e.V., ein Verein zur Förderung eines Waisenhauses auf Bali.
Ein Verein, vor 3,5 Jahren gegründet und mittlerweile fast 100 Mitglieder stark, mit dessen Hilfe bisher 11 Kindern von Bali und Flores ein neues Zuhause gegeben wurde.
Ein Verein mit dem Ziel, nicht nur ein Zuhause, sondern auch ein richtiges Haus für ca. 20 Kinder zu bauen.

ANAK DOMBA Bali e.V. auf dem Camino
Auf dem Weg, der nicht nur Curly McLain oder H.P. Kerkeling neue Impulse gegeben hat.
Einem Weg, den schon viele Tausende gingen und noch gehen werden.
Ein Weg, der einen manchmal ans Ende der Welt oder auch ans Ende seiner Kräfte bringt.
Ein Weg, der viel fordert, jedoch auch viel gibt.
Ein Weg der Einsamkeit und gleichsam auch der Begegnung mit Anderen.

ANAK DOMBA Bali e.V. auf dem Camino
Ein Verein macht sich auf den Weg. Wie geht das?
Nun, hier komme ich ins Spiel. Mein Name ist Patrick Tänzer, glücklich verheiratet, Vater von 3 Kindern und Gründungsmitglied von ANAK DOMBA Bali e.V.
Das erste Mal (2010) waren meine Frau und ich mit dem Fahrrad auf dem Weg. Das zweite Mal (2013) gingen wir dann mit 2 von unseren 3 Kindern als Familie. Aus Zeitgründen jedoch nur einige Abschnitte.
Dieses Jahr (2017) begleite ich meine Tochter, die sich nach bestandenem Abitur den kompletten Weg vorgenommen hat. Die Idee war geboren, nicht nur meine Tochter einen Teil des Weges zu begleiten, sondern auch unseren Kindern auf Bali einen guten Start ins Leben zu geben.
Ich möchte Sie alle bitten, mich mit Gedanken, Gebeten und Spenden zu unterstützen. Mein Dank gilt jetzt bereits allen, die sich auf vielfältige Weise für unseren Verein und unsere Kinder eingesetzt haben und all denen, die in Zukunft durch aktives Mitarbeiten, durch Mitgliedsbeiträge, Daueraufträge oder einmalige Spenden zum Erfolg unseres Vereins beitragen werden.

Buen Camino

(Patrick Tänzer)



Hameln, 15. Juni Abschied


Habe mich heute noch von meiner lieben Freundin und Vereinsvorsitzenden Angela verabschiedet. Sie hatte viele Fragen über den Camino und ich wollte natürlich wissen, wie es um den Hausbau auf Bali steht.
Der Camino, von dem man so viel hört und liest, ist der Camino Frances. Ein beliebter Ausgangspunkt ist Saint Jean pied de Port in den französischen Pyrenäen. Von dort sind auch meine Frau und Tochter gestartet. Es geht nun über die Pyrenäen nach Pamplona. Weiter nach Puenta la Reina , Logrono, durch die Weingegend la Rioja, über den Monte de Oca bis nach Burgos. Ab hier beginnt dann die Spanische Hochebene, die Meseta. Ca.150 km geht es meist geradeaus. Nur selten gibt es kleine Dörfer und nirgends ein Schatten spendender Baum. Dies ist natürlich keine vollständige Beschreibung, denn dieses Mal werde ich erst in Leon starten, wo ich mich mit meiner Frau und meiner Tochter treffe.
Über den Hausbau haben wir dann auch noch lange gesprochen. Doch dafür gibt es auf dieser Seite an anderer Stelle mehr Informationen. Nach zwei Sunden verabschiedet wir uns dann.
Jetzt schnell nach Hause und die letzten Kleinigkeiten in den Rucksack gepackt, denn morgen geht's endlich los.


Paris, 16. Juli


Heute habe ich echt nicht viel geschlafen, um halb drei das letzte Mal auf die Uhr geschaut, Aufregung und so viel was mir im Kopf umher geht . Um 5:45 musst ich dann aufbrechen um den Zug nach Hannover und von da den Bus nach Dortmund zu bekommen. Wenigstens kann ich dann im Bus ein wenig Schlaf nachholen. Bis nach Dortmund passte alles. Der Anschluß kam dann 25 min. Zu spät. Aber ich habe noch genug Zeit zum Umsteigen, denn der Bus nach Bayonne startet erst um 23:15 . Außerdem hielt es der Busfahrer, trotz zweimaliger Nachfrage nicht für nötig die Ventilation herunter zu regeln. Bis zum Fahrerwechsel habe ich echt gefroren und das heißt bei mir schon was. Bei voller Sonnenschein wäre das bestimmt sehr angenehm gewesen, aber die Sonne hat sich bis zum späten Nachmittag nicht ein bisschen gezeigt. Erst hinter der französischen Grenze klärte es ein wenig auf und man konnte hier und da ein Stückchen blauen Himmel sehen. Da in Paris auch gebaut wird musste der Bus auch noch einen Umweg fahren und kam mit fast einer Stunde zu spät. Jetzt schau ich noch kurz nach etwas Essbarem und dann Glückl haben, dass ich den Anschluß finde, denn zu allem Überfluss ist die zentrale Anzeige defekt. Na dann Gute Nacht.

Leon, 17. Juli


Heute morgen 8:45 Ankunft in Bayonne und wieder nur ein bisschen gedöst und nicht geschlafen. Bin aber überraschend fit und mache mich gleich zum Bahnhof auf. Dort treffe ich auch auf die ersten Pilgerer. Man tauscht sich aus gibt Tipps und hilft sich. Fühle mich gleich wieder " unterwegs".  Da noch genug Zeit bis zur Abfahrt bleibt, gehe ich mit einer gerade kennengelernten Mitpilgerin zur Kathedrale. Immer wieder beeindruckend solch großen Bauten. Dort besorge ich mir auch gleich ein Credencial (Pilgerausweis) und meinen ersten Sello (Stempel) . Auch wenn ich noch ein Stückchen mit der Bahn und ca. 400 km mit dem Auto fahre bin ich jetzt als Pilger unterwegs. Nach einem kleinem Frühstück mit caffee con letche gehts nun nach Saint Jean pied de Port. Da das dortige Pilgerbüro noch Mittagspause hat, begebe ich mich gleich zu unserm Auto, das Marina und Fenja auf einem öffentlichen Parkplatz abgestellt haben. Nach drei Wochen Standzeit springt er nicht an. Zum Glück steht er an einem leichtem Gefälle und so kann ich ihn anrollen lassen. Die Straße und später auch die Autobahn führt über weite Teile nahe des Camino, so dass mir die Ortsnamen vertraut vorkommen. Nach ca. der Hälfte der Strecke stelle ich fest, das ich Marina nicht anrufen kann da sich mein Handy immer noch nicht richtig ins spanische Netz eingewählt hat. Gerade als ich es versuche klingelt es und Marina ruft an. So herum klappt es und wir verabreden einen Treffpunkt in Leon. Ein  Studentenwohnheim welches im Sommer als Herberge betrieben wird, ist für uns heute die Unterkunft. Wir freuen uns über das Wiedersehn und haben viel Redebedarf. Und morgen gehts dann los.

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Marina & Patrick beim Wiedersehen


Rabanal 20. Juli


Heute morgen sind auch wieder früh (6:00) unterwegs. Wir haben uns nur 25 km vorgenommen. Nach der gestrigen Etappe kommen wir alle drei nicht so recht in Schwung. Wir kommen zwar zügig voran, haben aber das Gefühl wie Schnecken zu schleichen. Nach jeder noch so kleinen Pause müssen wir erst wieder den Rhythmus finden. Nach ca. 20 km wollen wir dann eine längere Pause. Da es mittlerweile schon recht warm ist und wir uns nicht mehr motivieren können, brechen wir für heute ab. In unserer Lieblingsherberge chillen wir am Nachmittag bei einem kühlen Getränk schreiben Karten und quatschten mit andern Pilgern. Heute Abend werden wir dann noch zur Pilgermesse mit Pilgersegen gehen. Heute haben mich zwei Chinesinnen auf mein ANAK DOMBA Plakat angesprochen. Sie fragten mich auch gleich, ob sie dort volontieren können. Die Leute sind wahrscheinlich zu sehr mit sich selbst beschäftigt und nehmen das Schild deshalb nicht war. Mal sehen wann ich das nächste Mal angesprochen werde.

Portomarin 26. Juli


Heute sind wir sehr gemütlich in den Tag gestartet. Erst nach Sonnenaufgang haben wir nach einem üppigem Frühstück die wunderschöne Herberge von San Memede verlassen. Als Tagesziel haben wir uns den 100 km Stein gesetzt. Von dort sind es dann noch genau 100 km nach Santiago. Also 18 km Minimum. Die nächste Stadt Sarria ist schnell durchquert und es geht über einige kleine Kuhdörfer (sie tragen zu recht diesen Namen) durch wunderschöne Landschaft. Kurz vor dem Kilometerstein 100 gesellt sich ein Hund zu uns, der uns über ca. 2km begleitet. Er trottet einfach neben uns her als gehörte er zu uns. So plötzlich wie er zu uns stieß legt er sich auf einmal in den Schatten und lässt uns alleine weiterziehen. Ein Mitpilgerer den wir danach treffen erzählt uns ,dass der gleiche Hund auch ihm über ca. 10 km gefolgt sei. Wir laufen zusammen über den 100 km Stein , und beenden den heutigen Tag nach 28 km in Portomarin. Es sind jetzt nur noch 90 km bis zum Ziel. Nach einem exzellentem Pilgermenü und einem Stadtbummel liegen wir nun im Bett und freuen uns auf morgen.

Pedrouzo 29. Juli


Da wir nur noch ca. 40 km vor uns haben, starten wir heute nach eine Frühstück um 7:00. Wir entscheiden uns auch allein zu laufen, da es gestern Unstimmigkeiten über die Geschwindigkeit gab. Das Wetter kann sich indess nicht recht entscheiden. Eine Mischung aus Nebel und Nieselregen. Durch die feuchtwarme Luft sind heute die Gerüche besonders intensiv, es duftet abwechselnd nach Eukalyptuswald, Eichen, Getreidefelder, Fenchel und Milchwirtschaft. Gegen Mittag wird der Regen dann intensiver und wir immer nasser. Durch sie Nässe kühlt mein hinterer Beinmuskel aus und die letzten 8 km werden sehr mühsam. Endlich angekommen bricht aus heiterem Himmel die Sonne hervor. Den Rest des Tages verbringen wir wie immer mit Essen Ausruhen und Bekannte treffen. Es ist bei allen ein nicht definierbares Gefühl aus Freude und Melancholie, denn morgen sind wir alle am Ziel. 19 km sind jetzt ein Klacks.

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